Sauvignon Blanc - Weinrebe

Sauvigon Blanc. Ein weites Feld. Wo fange ich an? Die Rebsorte? Eine Kreuzung (zufällig) aus Heunisch und Chenin Blanc. Ein Elternteil (neben der Cabernet-Franc) des Cabernet-Sauvignon! Die Verbreitung? Sauvignon Blanc ist die am zweitmeisten angebaute Qualitätsweinrebe der Weinwelt!
Alles richtig, aber verschwindet hinter der Weinchemie, also, in diesem Fall Pyrazin. Pyrazin? Kommt in Wein-Beerenschalen vor, im Sauvignon besonders viel. Schmeckt nach grünem Gras, grüner Paprika, Brennnessel, unreifen Stachelbeeren und Litschis. Wäre doch voll ok!
Damit es richtig kracht, wird mit Aromaenzymen, sehr kühler Gärtemperatur und allgegenwärtigen Reinzuchthefen noch ziemlich stark nachgeholfen und dann entsteht dieser sensationelle (laute, nicht qualitative!) Übergeschmack. Auch gerne mit zugesetztem Methoxpyrazin, eigentlich in Europa verboten, jedoch auffällig stark in billigen Überseeweinen aus konventionellem Anbau zu finden. Kann alles in allem und eiskalt getrunken durchaus köstlich erfrischend sein, auf Dauer wirkt es jedoch penetrant und hat mit natürlichen Abläufen nichts zu tun.
Dabei kann Sauvignon Blanc doch so viel mehr. Bei Verwendung der nativen Hefen, langem Lager auf ebendiesen und behutsamem Ausbau kann sie auch Ausdruck ihrer Herkunft und Lage sein und durchaus lagerfähig! 
Schön, dass es im Ur-Gebiet der Rebsorte, an der Loire, und natürlich auch fast überall sonst auf der Welt, auch andere Sauvignons gibt, die nicht bei quälend kalten 13,5 °C vergoren wurden (natürliche Hefen schlafen da längst), von mineralstoffreichen, schon lange biologisch bearbeiteten Böden kommen und nach so viel mehr als grüner Paprika schmecken.

Ein Beispiel für die Klasse der Rebsorte Sauvignon Blanc: Sancerre 2022 von der Vignoble Dauny. Die Familie arbeitet seit fast 60 Jahren biologisch und mit viel handwerklichem Geschick auf kalkreichen Böden, die der Rebe wenig genug Futter geben, um speckige und breiige Aromen zu vermeiden und die Wurzeln in die Tiefe zwingen, die so mineralstoff-versorgte, dickschalige Beeren produzieren. Das Resultat: Ein Sancerre, komplex, frisch, mit dezenten Grüntönen, messerscharf, strahlend und dabei saftig und trotz einer gewissen Kargheit mundfüllend und lecker.

Sauvignon Blanc
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